Die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Isselburg kritisiert massiv die langsamen Verwaltungsprozesse bei der Rathaus-IT. „Weil zu langsam gearbeitet wird, droht Isselburg der Verlust von mehreren Hunderttausend Euro aus dem DigitalPakt Schule. Werden die Mittel nicht bis zum 31.12.2021 abgerufen, können sich andere Kommunen diese Mittel nehmen“, kritisiert FDP-Fraktionschef Kevin Schneider.

Um Mittel aus dem DigitalPakt Schule beantragen zu können, muss die Stadt Isselburg ein sogenanntes technisch-pädagogisches Einsatzkonzept vorlegen.

„Bereits im Frühjahr 2020 hat die FDP gefordert, das Konzept schnellstmöglich zu erarbeiten und ab Mitte 2020 umzusetzen. Damals vertröstete man uns auf eine Vorstellung des Konzepts im Herbst 2020. Dass Anfang 2021 noch immer kein Konzept vorliegt, ist ein Armutszeugnis für die städtischen IT-Verantwortlichen. Derzeitige Überlegungen, einen IT-Dienstleister mit der Konzepterarbeitung zu beauftragen, kommen viel zu spät. Nachdem so ein Konzept vorliegt, müssen die IT-Leistungen zunächst ausgeschrieben und dann ausgeführt werden. Dabei sind die Auftragsbücher entsprechender Dienstleister voll, weil alle Kommunen ihre Schulen gerade bereits ausstatten. Es droht schon jetzt der Super-GAU: Vom DigitalPakt Schule kommt kein Cent in Isselburg an“, bemängelt Schneider.

Auch der schulpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Rat, Lukas Richter, ist fassungslos über die Prozesse in der Verwaltung: „Wir befinden uns in einer Pandemienotlage, die Schulen brauchen Möglichkeiten zum Distanzunterricht und in der Stadtverwaltung arbeitet die IT als gäbe es keine Krise. Selbst mit der Einrichtung eines einfachen kleinen WLAN-Netzes im Schulgebäude zur Durchführung von Distanzunterricht scheint die Stadtverwaltung überfordert zu sein.“

Doch nicht nur die Schul-IT bereitet den Freien Demokraten Sorge. Die Stadtverwaltung sei denkbar schlecht auf die Pflicht zum Homeoffice-Angebot vorbereitet. „Wer ein Programm zur Fernwartung von Computern als Homeoffice verkauft, will in Wahrheit kein Homeoffice anbieten. Solche Programme eignen sich nicht für das Arbeiten von Zuhause“, erklärt der studierte IT-Experte Lukas Richter und fordert: „Unsere Stadtverwaltung braucht eine funktionierende und moderne IT. Wenn das mit eigenem Personal nicht zu machen ist, müssen diese Leistungen eben eingekauft werden.“

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